Wolf, Norbert: Romanik

Die Romantik, mit ihrer Auflehnung gegen den Rationalismus, wargeprägt von einer Hinwendung zur Natur und einem Glauben an dasGute im Menschen. Im Künstler sah sie eine zutiefst individuelleSchöpferfigur. Die Ideale der Romantik entwickelten sich seit demfrühen 19. Jahrhundert vor allem in Abgrenzung zu den Traditionen dergriechisch-römischen Antike; sie strebte nach einer offenen und sichstets entwickelnden - das heißt modernen - Sicht auf ihre eigene Zeit.Dennoch griffen die Künstler der Romantik - womöglich angesichtsihrer unerreichbaren Ideale - auch Themen des jüdisch-christlichenErbes auf, die bis in das späte Mittelalter und die Renaissancezurückreichten. Durch diese Themen hofften sie, auf eine politisch undgeistig aufgeklärte Utopie hinzuwirken. In Europa und Amerika lässtsich ein breites Spektrum stilistischer und inhaltlicher Variantenbeobachten - von ruhigen, kontemplativen Ansichten bis zu spektakulärinszenierten Ereignissen. Gerade diese Vielfalt macht die Faszinationund den bis heute anhaltenden Einfluss der romantischen Kunst aus.