Echt jetzt?

Die Pandemie mit ihren Irrungen und Wirrungen scheinen wir hinter uns gelassen zu haben, und so können wir uns wieder unbesorgt den Frivolitäten des Lebens widmen, uns optimieren, liken und gegenseitig Märchen erzählen. Und uns von den Politikern versichern lassen, dass wir das Zeug zu Weltmeistern haben, während sie gleichzeitig versuchen, uns mit Ratschlägen für Dummies zu besseren Bürgern zu erziehen. Das ist lobenswert, denn im Kopf schlagen wir uns immer noch mit allzu menschlichen Nichtigkeiten herum, statt uns auf die kleinen Momente des Glücks und der Zufriedenheit zu besinnen. Neben denen wir selbstredend auch mit den großen Fragen des Lebens und der gesellschaftlichen Entwicklung konfrontiert werden, bei denen es nicht genügt, mithalten zu können, sondern auch immer wieder die Frage auftaucht, was wir selbst eigentlich wollen, wo wir gerade stehen und vielleicht noch hinzukommen hoffen. Dass sich neben diesen ernsteren existenziellen Überlegungen auch Selbstironie und Satire einschleichen, ist da unvermeidbar.