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Oskar Panizza: Das Liebeskonzil. Mit der Verteidigung des Werkes vor dem Landgericht MünchenEin alter, kranker und böser Gott Vater erzürnt sich über die zügellosen Orgien, die die Menschen und auch der Papst selbst im 15. Jahrhundert feiern. Die zu einem Konzil einberufene, etwas gewöhnliche Maria und ein kränklicher Christus können den tobenden Alten von der Idee abbringen, die Menschen auszulöschen und regen stattdessen einen Pakt mit dem Teufel an, der den Menschen ein Strafe für ihre Lüsternheit schicken soll. Dieser erfindet dazu die Syphilis und erhält im Gegenzug ein neues Portal zur Unterwelt und das Recht zu sagen, was er denkt.Panizzas groteske Himmelstragödie kommt ihn teuer zu stehen, er wird zu einem Jahr Einzelhaft verurteilt und verlässt nach Absitzen seiner Strafe Deutschland als gebrochener Mann, um sich in der Schweiz niederzulassen. Von dort ausgewiesen geht er nach Paris und veröffentlicht 1899 »Parisjana. Deutsche Verse aus Paris«, die in Deutschland sofort beschlagnahmt werden und Panizza eine Anklage wegen Majestätsbeleidigung einbringen. Der gelernte Nervenarzt Oskar Panizza leidet unter der Wahnvorstellung, Kaiser Wilhelm II. verfolge ihn und verbringt seine letzten Lebensjahre entmündigt in geschlossenen Nervenheilanstalten, bis er 1921 stirbt.Das Liebeskonzil: Erstdruck: Zürich (Verlagsmagazin) 1895.Meine Verteidigung in Sachen »Das Liebeskonzil«: Erstdruck: Zürich (Verlagsmagazin) 1895. Die Eigenwilligkeiten von Panizzas Orthographie wurden durchgehend beibehalten.Neuausgabe mit einer Biographie des Autors.Herausgegeben von Karl-Maria Guth.Berlin 2017.Textgrundlage ist die Ausgabe:Oskar Panizza: Das Liebeskonzil und andere Schriften. Herausgegeben und mit einem Nachwort von Hans Prescher. Neuwied und Berlin: Luchterhand, 1964.Die Paginierung obiger Ausgabe wird in dieser Neuausgabe als Marginalie zeilengenau mitgeführt.Umschlaggestaltung von Thomas Schultz-Overhage unter Verwendung des Bildes: Paul Cézanne, Die Orgie (Ausschnitt), um 1870.Gesetzt aus der Minion Pro, 11 pt.
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