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Hefte für ostasiatische Literatur, Nr. 19

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Beschreibung

Editeur: Iudicium
Edition: Novembre 1995
Nombre de pages: 150

Die ""Hefte für ostasiatische Literatur"" machen in Europa bisher unbekannte literarische Texte aus dem fernen Osten in deutschen Übersetzungen zugänglich. Neben wichtigen lyrischen, erzählenden oder auch dramatischen Texten aus China, Japan und Korea bieten sie Informationen über und Werkstattgespräche mit literarischen AutorInnen aus Ostasien, eine sorgfältige Zusammenstellung von Neuigkeiten aus dem kulturellen und literarischen Leben Chinas, Japans und Koreas sowie eine ausführliche Bibliographie neuer deutschsprachiger Publikationen zur Literatur dieser Länder.
Von Mord und Totschlag handelt dieses HEFT, von schlechten Menschen, denen es am Ende schlecht ergeht. Welch unwiderstehlichen Genuß kann es bedeuten, von jemandem zu lesen, der Dinge tut, die wir uns nicht zu tun trauen, vielleicht auch Schlimmeres begeht, als wir in heimlichen Phantasien je zu träumen wagen! Solange nur die Welt, in der wir leben, heil ist, erschrecken wir mit Lust, wenn die uns im Buche vorgestellte aus den Fugen gerät. Wo wir von Leichen lesen, fühlen wir uns nur umso lebendiger.
Schon das mittelalterliche China besaß eine reiche Kriminalliteratur, die durch die Übersetzungen und Romanwerke Robert van Guliks auch bei uns populär geworden sind. Das Grundschema stimmt oft mit dem westlicher Kriminalgeschichten überein: ein möglichst raffiniertes Verbrechen wird mit größtmöglichem Scharfsinn aufgedeckt. Bei der Schilderung darf sich der Autor der neugierigen Anteilnahme seines Publikums sicher sein, die Handlung verspricht Spannung, und die Überführung des Täters stellt die vorübergehend in Frage gestellte Ordnung und damit das erschütterte Vertrauen in sein Weltbild wieder her. Somit wirkt die Kriminalgeschichte in allen Literaturen trotz der geschilderten Normverletzungen am Ende affirmativ.
Frühe Beispiele der Gattung aus der Tang- und Song-Dynastie, wie wir sie in diesem HEFT vorstellen, wollen zum einen unterhalten, kehren zum anderen aber auch - manchmal überdeutlich - eine didaktische Absicht hervor. Die Ausbildung für die Beamtenprüfungen umfaßte im kaiserlichen China kaum die Vermittlung juristischer Kenntnisse, obwohl zu den späteren Aufgaben des Beamten auch die Richtertätigkeit gehörte. In der Literatur wurde ein breiter Fundus von Fällen gesammelt, die dem Beamten in seinem Vorgehen und in seiner Entscheidung als Vorbilder dienen konnten. Wie schnell und wie weit sich Wirklichkeit und Erfindung voneinander entfernten, die Literatur sich also zur Fiktion emanzipierte, zeigt bereits die von Shen Gua geschilderte Episode vom übertölpelten Richter Bao Zheng. Ihren Reiz bezieht sie aus der Tatsache, daß jener Richter Bao, dessen Bühnenmaske den Umschlag dieses HEFTES ziert, als Inbegriff des Scharfsinns und der Integrität galt und über Jahrhunderte in Drama und Roman zum Vorbild der Beamten und zur Hoffnung aller Rechtsuchenden stilisiert wurde. In dieser Rolle stellt ihn auch die Erzählung Die Drihort-Halle vor.
Während Erzähler und Leser im vormodernen China vornehmlich der Handlungsablauf fesselte, die Motive des Verbrechers hingegen meist sehr schematisch dargestellt wurden, zeigt sich der moderne Autor, wohl auch unter dem Einfluß westlicher Literatur, gerade von der Psyche des Verbrechers fasziniert. Das alte Dreischritt-Schema Verbrechen, Überführung und Strafe wird fast nur noch in der Trivialliteratur gepflegt. Wang Renshus Erzählung Der Selbst-Mord-Test ist vielleicht der erste literarische Versuch in China, der Faszination des Mordens nachzuspüren. Wir machen damit auf einen berühmten Autor aus der frühen Republikzeit aufmerksam, von dem bislang nichts in deutscher Sprache vorlag; im nächsten HEFT wird ein Essay von ihm folgen. Abgeschlossen werden die chinesischen Beiträge durch eine weitere Erzählung des Taiwanesen Li Jiejin, den wir bereits in HEFT 17 vorstellten. Er variiert und parodiert das seit Ryônosuke Akutagawa in Ostasien beliebte Rashômon-Schema: Ein Verbrechen wird aus der Perspektive verschiedener Figuren erzählt; am Ende bleibt offen, wo das liegt, was wir gemeinhin die Wahrheit nennen.
In der traditionellen japanischen Literatur spielen Geschichten von der Begegnung mit Geistern und Dämonen und anderen übernatürlichen Erscheinungen eine größere Rolle als Kriminalerzählungen. Mit Ihara Saikaku, der seine unerhörten Begebenheiten in eindringlich lakonischer Sprache darstellt, lassen wir den wohl bedeutendsten Erzähler der Edo-Zeit zu Wort kommen. Auch die zwei Miniaturen von Emi Suiin und Uchida Hyakken sind nicht eigentlich Kriminalgeschichten, sondern sprechen von jenem Bereich des Unheimlichen und Dämonischen, der in den fernöstlichen Literaturen eine so bedeutsame Rolle spielt. Die Ausklammerung des Übersinnlichen im konfuzianischen Denken scheint die Faszination, die von diesen angenommenen Kräften ausgeht, geradezu gefördert und der Kunst und Literatur zugewiesen zu haben. Mori Ogais Erzählung Die Schlange, deren zeitgeschichtliche Bezüge es nicht zu übersehen gilt, mündet in die Auseinandersetzung um eine rationale Erklärung des unheimlichen Geschehens und markiert damit den Wendepunkt Japans zur Moderne.
Im übrigen drucken wir, nicht in den Bereich unseres Schwerpunktthemas gehörig, die zweite Hälfte der Haiku von Kobayashi Issa ab und stellen mit Ko Un einen koreanischen Autor vor, in dessen Gedichten sich die sozialen und politischen Probleme seines Landes widerspiegeln.

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